Abstract
- Der öffentliche Meinungsstreit, ob der Islam inzwischen zu Deutschland gehört oder nicht, ist trotz präsidialer Stellungnahmen nicht abschließend entschieden. Kaum bewegen sich Positionen aufeinander zu, reißen politische Ereignisse Gräben auf, die gerade erst zugeschüttet schienen. Dabei sind die gesellschaftlichen Erwartungen hoch: Nicht weniger als kulturelle Synthesen werden als Chance für Fremdverstehen und das „Zugehörigkeitsprojekt Deutschland“ eingefordert. Durch wechselseitige Schuldzuweisungen geraten jedoch die Grundlagen für einvernehmliches Zusammenleben leicht aus dem Blick, und dies schadet der Bildung von sozialen Identitäten von Nichtmuslimen wie Muslimen in Deutschland. Die Autorinnen und Autoren dieses Sammelbandes leisten einen Beitrag, die Diskussion zu versachlichen, indem sie aus unterschiedlichen Perspektiven Denkanstöße zum Thema „Islam“ geben. Sie argumentieren aus ihrer Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe, an Universitäten, Akademien, wissenschaftlichen Instituten.