Irgendwo in Afrika. Was hat die Ebola-Epidemie mit mir zu tun?
- Henning Allmers
- 14.11.2014
- Im Bereich des Landkreises und der Stadt Osnabrück sind in Abstimmung mit den zuständigen Behörden und dem Rettungsdienst das Klinikum Osnabrück und das Marienhospital in Osnabrück und Quakenbrück als Anlaufstellen für Personen mit Verdachtsfällen auf Ebola bestimmt worden. In diesen drei Krankenhäusern können in Verdachtsfällen Patienten unter Einhaltung der vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Schutzmaßnahmen so behandelt werden, dass das Personal oder die Mit-Patienten nicht durch eine Virenexposition gefährdet werden, bevor sie in eines der sieben Krankenhäusern mit Sonderisolierstationen verlegt werden. Die für Osnabrück nächsten Betten befinden sich in Düsseldorf und Hamburg. Die Feuerwehr ist geschult und verfügt über spezielle Schutzanzüge zum Transport von Patienten, bei denen der Verdacht auf eine Ebola-Infektion oder andere hoch-infektiöse Erkrankungen wie zum Beispiel das Marburgoder Lassa-Fieber besteht. Seit Oktober 2014 besteht im Landesgesundheitsamt in Hannover die Möglichkeit, Proben von Patienten mit dem Verdacht auf das Ebola-Virus zu untersuchen. In Deutschland sind bisher drei Mitarbeiter der Vereinten Nationen, die sich bei der Versorgung von Kranken in Westafrika mit dem Ebola Virus infiziert hatten, behandelt worden. In zwei Fällen gelang es, die Patienten soweit zu stabilisieren, dass sie wieder gesund wurden. In einem Fall war die Erkrankung leider so weit fortgeschritten, dass der UN-Mitarbeiter verstarb. Im Januar 2015 befand sich ein Mitglied eines südkoreanischen medizinischen Teams in Deutschland. Die Person hatte Kontakt mit hohem Expositionsrisiko zu einem an Ebola erkrankten Patienten in Westafrika und war vorsorglich evakuiert worden. Da sie symptomlos blieb, wurde sie nach Ablauf der 21-tägigen Inkubationszeit entlassen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die Sterblichkeitsquote für Menschen in Westafrika, die sich mit Ebola angesteckt haben, auf zwischen 50 und 70 Prozent geschätzt wird, bisher aber alle Personen, die sich in Spanien oder den USA angesteckt haben, wieder genesen sind. Dies deutet darauf hin, dass die Qualität der medizinischen Versorgung einen erheblichen Einfluss auf bei der Sterblichkeitsquote hat und die Krankheit nicht unausweichlich in der Mehrzahl der Fälle zum Tode führen muss. Bedingt durch die Stabilisierung der Lage vor Ort und die konsequente Eindämmung des Ausbruchgeschehens des Ebola-Virus in Liberia wird die militärische Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes durch freiwillige Kräfte der Bundeswehr in Monrovia zum 16. März 2015 beendet. Für die Soldaten der Bundeswehr gibt es im Anschluss an die Hilfsaktion keine Quarantäne sondern eine dreiwöchige Einsatznachsorge, da bisher kein direkter Kontakt zu Ebola Patienten stattgefunden hat. Das Ansteckungsrisiko ist nur bei direktem Kontakt zu infektiösen Körperflüssigkeiten hoch. In Europa hat es bis heute lediglich einen Ansteckungsfall in einem spanischen Krankenhaus gegeben. Die betroffene Krankenschwester ist seit dem 1. November 2014 nicht mehr infektiös. Beide Krankenschwestern, die sich in den USA angesteckt hatten, sind wieder gesund. Keine hat eine Kontaktperson angesteckt. Auch die Fahrten eines an Ebola erkrankten Arztes in der New Yorker U-Bahn und sein Besuch einer Bowling-Bahn haben nicht zu Infektionen Dritter geführt. Eine Ansteckungsgefahr ist daher außerhalb Afrikas sehr gering.