Ziel des Projekts ZA-NExUS war es, wissenschaftlich basierte Optionen für die künftige Ausgestaltung der Agrarpolitik aus der Perspektive des Natur- und Umweltschutzes zu formulieren und in die öffentliche und politische Diskussion einzubringen. Zu diesem Zweck wurden: die für den Umwelt- und Naturschutz relevanten systemischen Entwicklungen im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Entwicklung aufbereitet und der Beitrag der bisherigen Agrarpolitik zur Ver- oder Entschärfung von Problemlagen sowie zur Ermutigung oder Behinderung positiver Ansätze und Entwicklungen aufgezeigt; Stärken und Schwächen der gegenwärtigen Agrarpolitik aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes herausgearbeitet, ein Leitbild für eine multifunktionale, natur- und umweltverträgliche Landwirtschaft entwickelt, das eine politisch hinreichend breite Akteurskonstellation ansprechen kann, sowie Differenzen zwischen dem Leitbild und der gegenwärtigen Agrarpolitik herausgearbeitet; Handlungsempfehlungen für die Politik im Hinblick auf unterschiedliche agrarpolitische Entwicklungspfade erarbeitet, sowie die Ergebnisse mittels eines Policy-Papers und eines Pressegesprächs in die öffentliche und politische Diskussion eingebracht. Gegenstand des Projekts waren im Kern die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union (EU) sowie das deutsche und europäische Ordnungsrecht. Darüber hinaus wurde versucht, auch weitere relevante nationale und europäische Instrumente und Regulierungen, die den Agrarsektor betreffen, einzubeziehen. Die Handlungsempfehlungen sollten einen Impuls für die agrarpolitische Diskussion und einen innovativen konzeptionellen Beitrag zu einer Transformation zu einer nachhaltigen und natur- und umweltverträglichen Agrarpolitik leisten. Es wurde insbesondere angestrebt, Bausteine und Optionen zu erarbeiten, die neue, breitere Koalitionen ermöglichen, um die von der Landwirtschaft verursachten Umwelt- und Naturschutzprobleme zu vermindern. Dazu sollten die zu erarbeitenden Optionen eine Vielzahl einflussreicher Akteure berücksichtigen (aus dem Bereich der Politik, Vertreter der Branche, relevante gesellschaftliche Gruppen), möglichst viele Brücken bauen und breite Expertise einbeziehen. Im Vergleich zu früheren Arbeiten zur Agrarpolitik hat ZA-NExUS versucht, bei der Analyse wie der Strategieentwicklung auch neuere integrative, systemische Ansätze wie Ökosystemdienstleistungen, Resilienz, Nexus-Ansätze und Adaptive Management/Adaptive Governance sowie verhaltenswissenschaftliche Ansätze (Behavioural Governance) mit einzubeziehen. Dies hat das Projekt gelegentlich in ein Spannungsverhältnis zum aktuellen Stand der politischen Diskussion gebracht, in denen diese Konzeptionen noch nicht durchgehend etabliert sind. Daraus ergaben sich Dilemmata zwischen der Anschlussfähigkeit der Projektergebnisse und der Innovationshöhe der im Projekt verfolgten Ansätze. Das Projekt wurde von einem Projektverbund mit fünf Partnern bearbeitet: Wageningen University (Strategic Communication und Law), Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Tierökologie), Technische Universität München (Lehrstuhl für Produktions- und Ressourcenökonomie landwirtschaftlicher Betriebe), Projebüro mareg (markt+region) sowie Universität Osnabrück (Institut für Umweltsystemforschung). Die Projektkoordination lag bei der Wageningen University. Es bestand eine enge Arbeitsteilung zwischen den Projektpartnern. Die einzelnen Arbeitspakete im Literaturbericht wurden arbeitsteilig, jedoch in enger Abstimmung durchgeführt.
Verbund/Partnerorganisation
Wageningen University, Technische Universität München, Projektbüro mareg (markt+region), Justus-Liebig-Universität Gießen