Integration und Vielfalt in Sindelfingen
Projektstatus: abgeschlossen
Drittmittelprojekt uri icon

Projektleitung

Beschreibung

  • Die Stadt Sindelfingen hat knapp 64.000 Einwohner und beinahe jede/jeder zweite Sindelfinger/in hat einen so genannten Migrationshintergrund. Dies geht vor allem auf den Zuzug der so genannten „Gastarbeiter“ nach dem Zweiten Weltkrieg zurück, die nicht zuletzt aufgrund des Arbeitskräftebedarfs des ansässigen größten Daimler Benz-Werks der Welt kamen und vielfach auch blieben: Viele von ihnen haben sich in Sindelfingen dauerhaft niedergelassen und Familien gegründet; es sind ihre Enkel, die heute einen wesentlichen Teil der Schülerinnen und Schüler an Sindelfinger Schulen stellen. Hinzugekommene weitere Zuwanderung: aus dem Jugoslawien-Krieg Anfang der 1990er Jahre, aus der EU-Osterweiterung ab Mitte der 2000er Jahre und aktuell wieder durch die Fluchtbewegungen aus Syrien, Afghanistan, Eritrea und anderen Ländern. Sindelfingens Stadtgesellschaft ist immer vielfältiger geworden und sie folgt damit einer Reihe von europäischen Großstädten, die sich schon heute als "Mehrheitlich Minderheiten-Städte" begreifen: z.B. London, Amsterdam und Genf. Diese Städte zeigen aber auch, dass ethno-kulturelle und religiöse Vielfalt nicht einhergehen müssen mit einem Verlust an Identifikation und sozialem Zusammenhalt in der Stadt. Allerdings stellt sich die Frage nach den Faktoren, die dies begünstigen oder erschweren, und nach der gemeinsamen Grundlage für eine funktionierende und verbindende lokale Identität. In Kooperation mit der Stadt Sindelfingen und durch einen mit Gemeinderatsbeschluss legitimierten Auftrag des Oberbürgermeisters erforscht das Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück Fragen der strukturellen Integration, der politischen Teilhabe und des sozialen Miteinanders sowie der Anforderungen an die Aufrechterhaltung oder Verbesserung der sozialen Kohäsion in der Stadtgesellschaft. Ziel der Kooperation ist nicht zuletzt die Erstellung eines neuen Integrationskonzepts mit konkreten Handlungsempfehlungen. Zu diesem Zweck führen Master-Studierende des IMIS vor Ort ausführliche Feldforschungen durch, bei denen verschiedene Erhebungsmethoden zum Einsatz kommen – von Fragebögen über Interviews und Kartierungen bis zu teilnehmender Beobachtung. Die bearbeiteten Themen sind: Bildung / Schule, Ausbildung und Arbeitsmarkt, Vereinswesen und Ehrenamt (Sport, Migrantenselbstorganisationen u.v.m.), Wohnen und Nachbarschaft, Politik und Verwaltung, Kultur, Medien, Religion

Projektlaufzeit

  • 01.10.2016 - 31.03.2018

Finanzierung durch

Bewilligungssumme

  • 75.631,46 €
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