Der Post-Pandemische Digitalisierungsschub und Ungleichheit - (Un)-Gleiche Erfahrungen und arbeitsweltliche Trajektorien
Projektstatus: laufend
Drittmittelprojekt uri icon

Projektleitung

Beschreibung

  • Das Projekt nimmt Wechselwirkungen zwischen Digitalisierung und arbeitsmarktbezogener Stratifizierung in den Blick. Im Rahmen eines klassenanalytischen Zugangs werden die Perspektiven von Arbeitenden auf die Effekte der Digitalisierung auf ihr Arbeitsleben untersucht. Die Digitalisierung findet nicht in einem sozialen Vakuum statt, sondern entfaltet sich in vertikal und horizontal entlang von Klassenlinien stratifizierten Arbeitswelten. Studien zeigen, dass die strukturelle Position auf dem Arbeitsmarkt weiterhin großen Einfluss auf die Verteilung von Lebenschancen hat – und auch auf die Möglichkeiten eines Individuums, mit sozialem, organisationalem, politischem und technologischem Wandel umzugehen. Zwar fehlt es noch an vergleichenden Untersuchungen der Digitalisierungseffekte auf unterschiedliche soziale Klassen; die vorliegenden Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass unterschiedliche Berufsgruppen auf unterschiedliche Arten und Weisen von der Digitalisierung ihrer Arbeit betroffen sind. DigiCLASS untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Digitalisierungserfahrungen der Arbeitenden zwischen und in sozialen Klassen sowie deren Erwartungen an die Zukunft der digitalen Arbeit und arbeitsweltlichen Utopien. Erfahren einige Klassen den sozio-technologischen Wandel z.B. primär als Aufwertung ihrer Arbeit – während andere Berufsklassen Automatisierung und Kontrolle erleben? Existieren Unterschiede in den Zukunftsaussichten der Arbeitenden? Und variieren Vorstellungen besserer Arbeit entlang von Klassenlinien? Ziel des Vorhabens ist es, durch die Analyse der Perspektiven der Arbeitenden auf ihr eigenes Arbeitsleben subjektive Ungeichheitseffekte der Digitalisierung nachzuzeichnen. Das Vorhaben untersucht – in klassenvergleichender Perspektive – systematisch die subjektiven Perspektiven auf die Digitalisierung von Arbeitenden aus fünf verschiedenen Arbeitswelten (verarbeitendes Gewerbe, Logistik, Landwirtschaft, Gesundheit, Finanzwirtschaft). Die Erfahrungen der Arbeitenden, ihre Zukunftserwartungen und auch ihre utopischen Ideen bilden die Basis für eine Karte der subjektiven arbeitsweltlichen Trajektorien sozialer Klassen unter den Bedingungen der Digitalisierung. Soziale Klassen – dies ist der Ausgangspunkt des Vorhabens – sind nicht nur unterschiedlich von Digitalisierungsprozessen betroffen (Digitalisierung kann z.B. als Automatisierung, als Kontrolle, als Unterstützung erfahren werden); Klassenpositionen statten Individuen auch mit unterschiedlichen Möglichkeiten (Ressourcen, sozio-kulturelle Mentalitäten) aus, mit jenen Herausforderungen umzugehen, die aus der Digitalisierung erwachsen. DigiCLASS nutzt Oeschs 8-Klassenschema, um Klassenpositionen in verschiedenen Arbeitswelten vergleichbar zu machen. Die empirische Forschung basiert auf zwei qualitativen Modulen: (a) 25 Multi-Klassen-Organisationsfallstudien (5 pro Arbeitswelt) und (b) 16 klassenhomogene Gruppendiskussionen (2 pro sozialer Klasse).

Projektlaufzeit

  • 01.08.2023 - 31.07.2026

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