Seenotrettung im Mittelmeer
Projektstatus: abgeschlossen
Drittmittelprojekt uri icon

Beschreibung

  • Die Rettung von Migrant*innen und Geflüchteten im zentralen Mittelmeer zwischen Libyen, Malta und Italien ist zu einem höchst kontroversen Thema in der EU-Migrationspolitik geworden. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung steht die Frage, ob und in welchem Umfang Such- und Rettungseinsätze (SAR) einen sogenannten "Pull-Effekt" auf die Migration haben. Kritiker von SAR argumentieren etwa, dass die Anwesenheit von Rettungsschiffen die Zahl von Überfahrten und damit die Zahl der Todesopfer im Mittelmeer erhöhen würde. Bisher ist dieser Zusammenhang empirisch jedoch nicht belegt und nur wenig untersucht. Zudem blendet er die Migrationsgründe (politische Instabilität, Chancenlosigkeit, Klimawandel, Gewalt in Libyen u.a.) bequemerweise aus. Das vorliegende Projekt soll neue Erkenntnisse zur Rolle von SAR-Aktivitäten in Migrationsbewegungen und Migrationsentscheidungsprozessen liefern. Das Arbeitspaket 1 (verantwortlich: DeZIM) analysiert von der IOM zur Verfügung gestellte Surveydaten (displacement tracking matrix, flow monitoring data) von Ankömmlingen in Italien und Malta sowie relevante Makrodaten (wirtschaftliche Entwicklung, Dynamik der Gewalt in Libyen, Wetter u.a.). Im Arbeitspaket 2 (verantwortlich: IMIS) werden ExpertInnen- und Akteursinterviews in Italien, Malta, Tunesien und Libyen durchgeführt. Für die Analyse werden alle drei Datensätze trianguliert.

Projektlaufzeit

  • 15.11.2021 - 31.03.2022

Fach

Finanzierung durch

Bewilligungssumme

  • 12.950,00 €