Die Pflege der Dinge - Die Bedeutung von Objekten in Geschichte und gegenwärtiger Praxis der Pflege
Drittmittelprojekt uri icon

Beschreibung

  • Dinge sind im pflegerischen Kontext unabdingbar. Sie spielen in der alltäglichen Pflege von Menschen verschiedener Lebensalter, mit Behinderungen und Krankheit eine große Rolle – vom Schnabelbecher bis zu innovativen potenziell vernetzten Technologien zur Unterstützung eines Lebens zu Hause (Ambient Assisted Living/„Smart Home“). In solchen Pflegedingen materialisieren sich pflegerische, medizinische und alltagsweltliche Wissensbestände; sie stellen im Zusammenspiel mit dem Menschen Pflege her. Ziel des grundlagenorientierten Forschungsprojekts ist es, zu analysieren, welche Rolle Dingen bei der Konstitution von Pflege zukommt und in welcher Weise sich das Wissen der Pflege in den Dingen einschreibt. Forscherinnen und Forscher des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité, des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg, der Arbeitsgruppe Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück und des Instituts für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim gehen seit Februar 2014 für drei Jahre lang dieser Frage nach. Im interdisziplinären Team untersuchen sie, (1) wie sich theoretische und konzeptuelle Entwicklungen in der Pflege in Objekten materialisieren und wie durchaus innovative Objekte zu ambivalenten Veränderungen in der Pflege geführt haben, (2) wie Menschen und Objekte im Pflegesetting interagieren und dabei Handlungsfähigkeit herstellen und (3) wie sich gesellschaftliche Vorstellungen und Ordnungen in den Objekten einschreiben und umgekehrt Objekte dazu beitragen, diese herzustellen. Das Projekt nimmt Objekte der Pflege in vier Epochen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart in den Blick. So können, Wandlungen, Kontraste und Friktionen in der Nutzung dieser Objekte und in ihrer Bedeutung für die Pflege analysiert werden. Konkret werden Gegenstände der Pflege durch Recherchen in Sammlungen und Archiven in Deutschland sowie durch teilnehmende Beobachtung, Videografie und Interviews mit Pflegenden ermittelt und in ihrem Kontext untersucht. Das Forschungsvorhaben knüpft an die Science and Technology Studies und die Workplace Studies an. Es will einen Beitrag dazu leisten, die Forschungslücke hinsichtlich der Bedeutung von Objekten für die Pflege zu schließen und diese Dinge sichtbar zu machen – auch in relevanten Museen und Sammlungen in Deutschland. Publikationen, Tagungen, Homepage und ethnografische Videoclips veranschaulichen die Ergebnisse in der Fachwelt und für die interessierte Öffentlichkeit.

Verbund/Partnerorganisation

  • Charité – Universitätsmedizin Berlin, Stiftung Universität Hildesheim, Universität Heidelberg

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