Krebserkrankungen werden in Zukunft auf Grund der Zunahme der durchschnittlichen Lebenserwartung eine große Herausforderung unserer Gesellschaft, besonders unseres Gesundheitswesens darstellen. Die medizinische Therapie kann beachtliche Erfolge vorweisen. Daneben bedarf es aber auch einer einfühlsamen pflegerischen Unterstützung der betroffenen Person und ihres unmittelbaren sozialen Umfelds (Familie, enger Freundeskreis). Denn eine Krebserkrankung betrifft sowohl die erkrankte Person als auch alle sich dieser Person emotional verbunden fühlenden Menschen. Auch sie können psychisch ebenso stark belastet und hilflos sein wie die erkrankte Person selbst. Und sie können dadurch zu einer zusätzlichen Belastungsquelle der krebskranken Person werden. Der klinische Modellversuch Familienzentrierte Pflege in der Onkologie hat sich zum Ziel gesetzt, bereits in der Phase der Primär-Therapie im Krankenhaus für eine bessere Information durch gezielte Gesprächsangebote und für eine optimale Stabilisierung des sozialen Umfelds der erkrankten Person zu sorgen. Dies geschieht durch verschiedene Maßnahmen, in deren Zentrum die Schaffung einer fürsorglichen Gesprächskultur und auf jeden Einzelfall sehr genau abgestimmte Empfehlungen und weiterführende Orientierungsangebote in einem häufig unübersichtlichen Nachsorgesystem stehen.