Untersuchung von Waschmaschinenablauf als Quelle von Textilfasern (Mikroplastik) für Gewässer
Projektstatus: abgeschlossen
Drittmittelprojekt uri icon

Projektleitung

Beschreibung

  • Der Eintrag von Mikrofasern aus dem Waschen von Textilien ins Haushaltsabwasser wurde systematisch untersucht. Die Auswahl der Textilmaterialien richtete sich nach den am häufigsten in privaten Haushalten gewaschenen Textilien. Betrachtet wurden gebrauchte und neuwertige Kleidungsstücke und Handtücher aus Baumwolle sowie Sportkleidung, Fleece-Jacken, Mützen, Schals und Decken aus den synthetischen Materialien Polyester, Polyamid und Polyacrylnitril. Die Textilien wurden in einer handelsüblichen Waschmaschine mit Frontbeladung unter den auf den Etiketten angegebenen Waschbedingungen gewaschen, d.h. mit den jeweils angegebenen Temperaturen und den damit vom Werk vorgegebenen Waschzeiten, sowie einer maximalen Schleuderzahl von 1400 U min-1. Der Waschmaschinenablauf wurde über ein 63 μm Bodensieb filtriert und die Rückstandsmenge gravimetrisch bestimmt. In den Rückständen waren neben Textilfasern teilweise auch Haare und sonstige Verunreinigungen. Um eine Überschätzung der Rückstandsmengen zu vermeiden, wurden die Proben mit Wasserstoffperoxid oxidiert. Dadurch wurde die Rückstandsmenge durchschnittlich um 7% reduziert. Die Verwendung des Bodensiebs mit 63 μm Maschenweite führt dazu, dass kürzere Fasern teilweise nicht erfasst werden. Eine zweite Filtration der Waschlauge über Kerzenfilter der Porenweite 10 μm zeigte, dass die Rückstandsmengen nach Oxidation mit Wasserstoffperoxid in der Fraktion 10 - 63 μm nur etwa halb so groß wie in der Fraktion > 63 μm (Siebproben) waren. In der kleineren Größenfraktion waren mit etwa 50% oxidierbarem Anteil wesentlich mehr Fremdstoffe enthalten. Die Waschlauge enthält auch Fasern in der Größenfraktion zwischen 10 μm und 63 μm, dieser Anteil ist aber in der Regel deutlich geringer als der der längeren Fasern. Die Rückstände wurden visuell unter einem Mikroskop bei 10-facher Vergrößerung untersucht. Von ausgewählten Proben wurde zusätzlich ein FTIR-Spektrum angefertigt. Die Analysen zeigten eindeutig, dass in den Rückstandsproben nicht nur Mikrofasern aus der aktuellen Waschwäsche enthalten waren. Unter dem Mikroskop wurden teilweise Fasern identifiziert, die eine andere Farbe aufwiesen als die gewaschenen Textilien. Die FTIR-Spektren der betreffenden Proben waren ebenfalls nicht eindeutig, sondern zeigten neben charakteristischen Peaks des gewaschenen Textilmaterials auch solche von anderen Materialien. Häufig handelte es sich um Misch-Spektren mit Baumwolle. Bestätigt wurde dies durch die Ergebnisse von regelmäßigen Leerwaschgängen, bei denen immer eine geringe Rückstandsmenge von Mikrofasern in der Waschlauge zu finden war.

Projektlaufzeit

  • 01.11.2015 - 31.07.2016

Verbund/Partnerorganisation

  • Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz

Ergebniszusammenfassung

  • www.nlwkn.niedersachsen.de/download/119739

Finanzierung durch

Bewilligungssumme

  • 33.480,00 €

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